Was ist der Provokative Ansatz?

Man kann sich auf unterschiedliche Weisen mit Problemen auseinandersetzen. Viele Wege führen nach Rom.

Beim ÖIP arbeiten wir humorvoll-provokativ mit Ihnen an Ihren Problemen, ganz ohne Zähneklappern und „Rumstochern in der Kindheit“.

Wie soll das gehen?

Lassen Sie uns gemeinsam an ein Beispiel denken:

Sie haben es eilig und sollten schon auf dem Weg in die Arbeit sein, weil Sie dort an einem wichtigen Meeting teilnehmen. Auf dem Weg dorthin bringen Sie üblicherweise noch Ihr Kind in den Kindergarten. Da es geschneit hat, müssen Sie auch noch schnell das Auto vom Schnee befreien.

Sie merken, wie Ihr Stresslevel steigt und das Kind will und will sich die Winterjacke nicht anziehen, obwohl Sie ihm doch schon 10 mal gesagt haben, dass Mama es eilig hat!

Sie können jetzt die Nerven verlieren und dem Kleinen zum 11. mal sagen, dass er endlich die *#@$! Jacke anziehen soll, Sie können ihn selbst mehr oder weniger sanft in die Jacke befördern oder Sie machen es elegant provokativ:

„Mami ist sich ganz sicher, dass …….. (setzen Sie hier den Namen Ihres Sonnenscheins ein) sich die Jacke nicht selbst anziehen kann!“

Was glauben Sie, was passieren wird?

Zu banal?

Vielleicht kommt Ihnen diese oder eine ähnliche Situation bekannt vor, in der Sie genau das gemacht haben. Wir vermuten einmal, mit Erfolg.

Sie meinen jetzt vielleicht, dass das bei Ihnen nicht funktionieren würde. Sie haben Matura und außerdem wissen Sie jetzt, wie „der Trick“ funktioniert.

Wir müssen Sie (zum Glück) enttäuschen. Was man an diesem Beispiel schön erkennen kann, möchten wir hier kurz skizzieren:

  • Diese Arbeitsweise gehört den paradoxen Schulen an. Man stellt die Dinge auf den Kopf, wodurch es humorvoll wird. Lachen und Humor in der Therapie sind mittlerweile erlaubt und „keine neurotische Abwehrreaktion im therapeutischen Prozeß, die sofort unterbunden gehört!“, wie Sigmund Freud es einmal ausgedrückt hat.
  • Es werden Gedanken, Gefühle und Handlungen hervorgerufen, also provoziert (deshalb humorvoll-provokativ).
  • Bei dem Kind wurde ein Widerstand provoziert, den die Psychologie „Reaktanz“ nennt (bei der Mama übrigens auch).
  • Man kann auf diese Art und Weise auch besonders gut mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
  • Hand aufs Herz, wer kennt das nicht: In einer emotional aufgelandenen Diskussion zum Thema XY denken Sie bereits über die Gegenargumente nach, mit denen Sie das Gesagte Ihres Gegenübers „abschwächen“ können, noch bevor Sie sich um Verständnis der anderen Position bemüht haben.
  • Wenn Sie sich – vielleicht leicht empört – gedacht haben, dass man Sie sicher nicht humorvoll provozieren kann, ist das genau der Beweis dafür, dass auch Sie bereits mit Reaktanz reagiert haben. Es hat zu dem Zeitpunkt also bereits funktioniert gehabt! Sorry! Dieses Phänomen nennt man übrigens auch „Oppositionsreflex“, weil wir Menschen nahezu reflexartig in Opposition gehen, wenn wir etwas erfahren, das von unserer Meinung leicht abweicht.
  • Lassen Sie die Reaktanz zu Ihrem Verbündeten werden im Kampf gegen Ihre Probleme. Sie ist eine starke psychische Kraft, die Sie mit unserer Hilfe für sich arbeiten lassen können.
  • 1963

    Entdeckung der provokativen Therapie durch Frank Farrelly

  • 1988

    Gründung des DIP durch Noni Höfner et al.

    1988

  • 2019

    Gründung des ÖIP durch Birgit und Jörg Deutschmann

Online-Ressourcen

Wikipedia-Artikel über provokative Therapie.